Der TIXI – Verein Rollstuhlbus führte am 6. Mai 2015 seine Jubiläums-Mitgliederversammlung durch. Der Verein konnte 2014 erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Nachfrage nach seinen Fahrdiensten stieg wiederum und die fünf Fahrzeuge waren bis an die Kapazitätsgrenzen ausgelastet. Mit den Fahrzeugen wurden erstmals über 100’000 km zurückgelegt. Die Einsatzzentrale organisierte 3’335 Fahrten.
Vor 25 Jahren wurde der Verein Rollstuhlbus Rapperswil-Jona von wenigen, sozial engagierten Persönlichkeiten gegründet. Dem Verein wurde von den Spitex-Organisationen die Aufgabe übertragen, einen geeigneten Transportdienst in der Region Rapperswil-Jona zu betreiben, um die Integration von Menschen mit einer Behinderung in die Gesellschaft zu fördern. Das Fahrkonzept sah und sieht heute unverändert vor, dass der Rollstuhlbus nur Vereinsmitgliedern zur Verfügung steht. Diese Einschränkung war notwendig, da der Verein keine Konkurrenz zu den staatlich anerkannten Taxi-Betrieben bilden soll.
Der Betrieb des Rollstuhlbusses basierte von Anfang an auf ehrenamtlicher Tätigkeit der Verantwortlichen und der Mitwirkung des Fahrpersonals auf der Basis von Freiwilligenarbeit. Damit konnte den Benutzern einen tiefen Tarif, nahe bei den Preisen des öffentlichen Verkehrs angeboten werden.
Weil der Verein von Anfang an politisch unabhängig sein wollte, verzichtete er auf ein Gesuch um öffentliche Subventionen. Der eindrückliche Erfolg der Spendenaktion widerspiegelte die Einsicht einer breiten Öffentlichkeit in die Notwendigkeit und Akzeptanz eines Rollstuhlbusses. Neben der öffentlichen Hand steuerten private Institutionen, Gönner und Spender und Unternehmen in der Region, namhafte Beiträge bei. Die Kirchgemeinden und die Stadt Rapperswil sowie die Gemeinde Jona stellten durch eine auf die Zahl der Einwohner und Kirchenmitglieder basierende Beiträge von je 20 Rappen die Grundfinanzierung des Vereins sicher. Der Mitgliederbeitrag für Einzelpersonen bzw. Familien lag bei jährlich Fr. 25.-, für Kollektivmitglieder (Gemeinden, Institutionen)) bei Fr. 150.00
Von ganz zentraler Bedeutung für das Gedeihen der Tätigkeit war und ist das Rekrutieren von freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen. In dem viele Fahrer selbst wieder Fahrer aus ihrem Bekanntenkreis für den Fahrdienst motivieren, entsteht ein Zusammenhalt unter den Fahrern, der dem Betrieb sehr förderlich ist .
Gegenwärtig stehen der Einsatzzentrale 45 Fahrer und Fahrerinnen zur Verfügung. Die Sicherheit der Fahrer und Fahrerinnen im Umgang mit den Fahrgästen im Rollstuhl und der Handhabe des Fahrzeuges bildete ein zentrales Anliegen des Vereins. Die Fahrer und Fahrerinnen werden deshalb regelmässig von Fachleuten weitergebildet.
Leistungsvereinbarung mit RaJoVita
2008 wurde die Finanzierung des Vereins, nach der Fusion von Rapperswil und Jona, durch die vereinte Stadt auf eine neue Basis gestellt.. Gemäss Beschluss der Bürgerversammlung erfolgt die Grundfinanzierung von 60 Rappen pro Einwohner und Jahr seitdem über RaJoVita. Die Kirchgemeinden wurden damit entlastet.
Mit der Fusion wurde die Stiftung RaJoVita Verbindungsglied zur Öffentlichkeit . Der Wechsel war auch Anlass, eine Leistungsvereinbarung zwischen der Stiftung und dem Verein Rollstuhlbus abzuschliessen. Anspruch auf Dienstleistungen haben gemäss Vertrag alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Rapperswil-Jona, die schwer gehbehindert oder rollstuhlabhängig sind. Der Fahrdienst kann benützt werden für medizinisch – und therapiebedingte Fahrten, Fahrten zu Schulen, Fahrten zwecks Teilnahme am sozialen Leben, wie Einkäufe, Gottesdienste etc., ferner Fahrten für Reisen von und nach Kur- , Ferien- & Ausflugsorten, resp. zum nächsten Stützpunktbahnhof SBB, Wochenendurlaubsfahrten für Spitäler und Heime, Fahrten für und zur Tagesstätte ‚Grünfels’’. Der Fahrdienst wird an 7 Tagen der Woche ausgeführt.
Würde man die Leistung des Vereins zugunsten der Allgemeinheit in Franken umrechen, so ergäbe sich für 2014 ein Betrag von ¾ Millionen Franken.
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung der Nachfrage:
Jahr / Fahrgäste /Fahrten /Kilometer
1991 / 1’000 / 830 / 12’880
2000 / 2’973 / 1’627 / 31’901
2010 / 3’150 / 2’152 / 68’603
2014 5’138 3’335 102’403
TIXI – Fahrzeuge 2014 vor der Garage: